Was ist eigentlich ein TLUD?
Der El-Carbonero ist ein Kocher, der nach dem TLUD Prinzip gebaut ist. Bei einer Diskussion auf Facebook habe ich gemerkt, dass ein Artikel darüber, was in dem Kocher eigentlich passiert, während er kocht, sinnvoll sein könnte.
Top Lit Up Draft – das heißt, der Kocher wird oben angezündet und das Feuer erzeugt einen Luftstrom von unten nach oben.
Dieses Video – vielen Dank an den Video-Kanal von Blucomb – zeigt, was dann geschieht.
Nach dem Anzünden gibts es zunächst ein „ganz normales“ Feuer auf der Oberfläche des Brennmaterials. Dieses Feuer ezeugt den Luftstrom im Kocher – von den Löchern im Boden nach oben in die Flamme. Wenn das Feuer sich nun nach unten „durchfrisst“, hat man zwei Feuer im Kocher. Eines ist unten – auf dem Weg zum Kocherboden – und das andere ist die Flamme, die man oben sieht. Dabei ist das Feuer unten im Kocher ein Schwelbrand – das heißt die Verbrennung findet unter Sauerstoffarmut statt und ist nicht vollständig. Dadurch entsteht Holzgas, das vom Luftstrom (“Up draft”) nach oben transportiert wird und die sichtbare Flamme mit Gas versorgt.
Holz wird zu Kohle
Das Brennmaterial über dem Schwelbrand ist schon in Holzkohle umgewandelt. In einem normalen Feuer würde diese Holzkohle nun verbrennen. Aber im Kocher geht das nicht, weil der Schwelbrand unter der Kohle den Sauerstoff komplett verbraucht hat. Ohne Sauerstoff gibts keine Verbrennung und die Holzkohle bleibt erhalten.
Wenn der Schwelbrand den Boden des Kochers erreicht hat und das gesamte Holz in Holzkohle umgewandelt worden ist, bricht die Holzgasflamme oben zusammen und man weiß, dass man nun die Holzkohle ablöschen muss, weil sie sonst anfangen würde, zu verbrennen.
Nach dem Ablöschen ist im Kocher die fertige Holzkohle. Je nach Holzsorte wird aus 1 Kilogramm Holz 300g bis 400g Holzkohle. Das Volumen wird dabei auch reduziert, je nach Holzsorte 30 – 40%.
Der El-Carbonero ist ein solcher Pyrokocher nach dem TLUD-Prinzip. Hier können Sie ihn, ob fertig oder als Bausatz, erwerben.
Eine andere Bauweise ist der “Kon-Tiki”, über den man hier mehr lesen kann.